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Wenn die Erde den Menschen braucht

03.03.25 Seminar der Kreislandfrauen widmet sich den Nachhaltigkeitszielen der UN

 

Die Nachhaltigkeitsziele der UN und die Möglichkeiten, diese durchzusetzen, standen beim diesjährigen Goslarseminar des Kreisverbandes der LandFrauen Gifhorn im Haus am Steinberg in Goslar zur Debatte. Klar war: wir alle – und das sind auch die LandFrauen - müssen handeln, um den Schutz der Umwelt umfassend zu gestalten.

 

Ausgewählte Beispiele für nachhaltige Produktion, sei es in einem Unternehmen der Edelstahlbranche, sei es auf dem Acker, in der Lebensmittelproduktion oder im eigenen Haushalt standen auf der Agenda.

Startpunkt war das Edelstahlunternehmen Butting Group Knesebeck, das trotz sehr hohen Energiebedarfs intensiv daran arbeitet, umweltfreundliche Energiequellen zu generieren. Carsten Bagge als Unternehmensvertreter nahm die Teilnehmerinnen mit auf eine Reise durch die Welt des Edelstahls und zeigte überzeugend auf, was derzeit und vielleicht auch in Zukunft möglich ist.

Der nächste Tag begann mit einem Besuch der Getreidemühle Erich Sack, Langelsheim, und der Vorstellung der Ökomodellregion Goslar, der Harzbrot eG. Die in dritter Generation von Müllermeisterin Anke Dege geführte Getreidemühle bezieht ihre 8000 t Getreide (Roggen, Weizen, Dinkel und Urgetreide) aus der Region sowohl aus konventioneller als auch biologischer Landwirtschaft. Im Anschluss an die Führung durch die Mühle informierte Antje Radke über die Bio Bäckerei Harzbrot eG. Eine Kostprobe des Harzbrotes, das ohne künstliche Zusatzstoffe und mit langer Teigphase gebacken wird, wurde direkt probiert.

 

„Wir müssen nicht alle Veganer werden, aber wir müssen alle veganer werden“, eröffnete am Nachmittag Beate Adolphi von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen ihren Vortrag zu Megatrends der Ernährung und ihrer Bedeutung in der Lebensmittelproduktion. Sie stattete die Teilnehmerinnen mit den neuesten Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE) aus, beschrieb die Möglichkeiten der Lebensmittelproduktion und zeigte allen sehr eindrücklich den eigenen CO² Fußabdruck.

 

Der abschließende Seminartag stand ganz im Zeichen des Spannungsfeldes zwischen globaler und persönlicher Verantwortung für Nachhaltigkeit in Lieferketten und unserem privaten Konsumverhalten. Friederike Martin, Beraterin für nachhaltige Agrarlieferketten in der Entwicklungszusammenarbeit bei der GIZ erläuterte die Bedeutung fairer Lieferbeziehungen und die Verantwortung von Unternehmen am Beispiel der Kakaoproduktion. Sie verwies darauf, wie wir als europäische Verbraucherinnen auf nachhaltige Lieferbeziehungen bei dem täglichen Lebensmitteleinkauf von Schokolade achten können. Deutlich wurde, dass hier noch viel stärkere Transparenz erforderlich ist, um Menschenrechtsverletzungen und Umweltauswirkungen zu identifizieren und zu minimieren.

 

Im letzten Teil des Seminars präsentierte Ulf Neumann den Verein Repair Café im Landkreis Gifhorn und seine verschiedenen Bausteine: Das Repair Café, bei dem Ehrenamtliche mit den Teilnehmenden gemeinsam defekte Gegenstände reparieren, um Ressourcen zu schonen und Müll zu reduzieren, die Kleiderkammer "KleidDichEin", die gebrauchte Kleidung anbietet und fördert sowie die Initiative, die Lebensmittelspenden verteilt und somit Lebensmittelverschwendung bekämpft.

Diese lokalen Projekte zeigen, wie Nachhaltigkeit und soziales Engagement auf kommunaler Ebene praktisch umgesetzt werden können und begeisterten die LandFrauen. Damit bot es den Teilnehmenden wertvolle Einblicke in die Herausforderungen und Lösungsansätze für eine nachhaltigere Zukunft.